Bornheim entdecken: Naumann und Eisenbletter

Bücher kaufen,
wo man Bücher liebt

Heute verbringen wir etwas Zeit in der Buchhandlung „Naumann und Eisenblätter“. Gemütlich ist es hier in der Berger Straße 168. Die Bücherregale reichen bis zu den Decken. Überall lauern spannende Titel. Mal bekannt, mal bereit für eine Entdeckung. Am Ende des Gesprächs wird mir Heinz Eisenblätter noch auf einen gerade wieder aktuellen Autoren hinweisen. So geht Buchhandel.

Rückblende in das Jahr 1983. Im Ortsteil Seckbach gründen der mittlerweile verstorbene Bernhard Naumann und Heinz Eisenblätter die gleichnamige Buchhandlung und Antiquariat. 1991 dann der Umzug auf die Berger nach Bornheim. Damals konnte noch niemand mit dem Online-Handel oder mit e- Readern rechnen. Das war pure Science-Fiction.

Angefangen hat alles mit der Jazzliteratur


Die Kompagnons Naumann und Eisenblätter hatten seinerzeit einen ausgefallenen inhaltlichen Schwerpunkt: Die Jazzliteratur. Also keine Noten, sondern Bücher über den Jazz, über Musiker, über die Szene und über Entwicklungen. „Da sind dann halt zu Zeiten der Buchmesse Leute aus Norwegen, Amerika oder sonst wo her gekommen und haben bei uns gekauft.“ erzählt Heinz Eisenblätter. Those were the days.

Vieles hat sich geändert. Die weltweite Verfügbarkeit von Literatur im Internet hat diese Nischen im stationären Buchhandel weitestgehend verdrängt. Aber andere Zeiten bieten auch andere Chancen. Erst recht, wenn man ein treues Stammpublikum hat – und auf die stetige Laufkundschaft der Berger Straße zählen kann.

Buchhandlung direkt auf der Berger Straße mit Beratung

Denn was vielen Menschen auch klar geworden ist: Der Gang zur lokalen Buchhandlung ist immer auch ein Stück gelebte Nachhaltigkeit. So entfallen die Kartonagen der Umverpackungen durch Onlineversand, die übrigens gerade die Papierpreise extrem in die Höhe treiben. Außerdem sind die Lieferwege kürzer und belasten die Umwelt weniger.

Das Sortiment bei „Naumann und Eisenblätter“ ist heute vor allem breit aufgestellt. Klar, die Titel der Spiegel-Bestsellerliste müssen vorhanden sein. Aber darüberhinaus vertraut Eisenbletter auf seinen eigenen Instinkt und Geschmack. Bei jemandem, der grundsätzlich morgens zwei Stunden lang liest ist das sicher ein sehr guter Kompass. Und er vertraut auf die Empfehlungen seiner Kunden. „Du, ich habe da ein Buch gelesen – das solltest Du auch mal in die Hand nehmen“ Auch so entsteht Auswahl – nah am Menschen, vielfältig und hinreissend.

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Das Geschäft mit antiquarischen Büchern hingegen ist leider ein trauriges; man trennt sich gerade davon. Der Grund liegt auf der Hand: An gebrauchten Büchern sind heutzutage nur noch Cent-Beträge zu verdienen. 
 Schade, denn gerade die Geschichte Frankfurts war für „Naumann und Eisenblätter“ immer eine Herzensangelegenheit. Nach und nach wird die Sammlung aufgelöst. Aber es hilft ja nix. Nach vorne gucken ist die Devise.

Krimi Bücher aus Skandinavien, Deutschland, Afrika oder Australien


Und da liegen viele Chancen auf dem Weg. Denn die Nachfrage nach Büchern ist ungebrochen. Vor allem Krimis sind die ewigen Dauerbrenner. Egal ob beispielsweise aus Skandinavien, Deutschland oder Amerika. Aber: Mittlerweile sind auch afrikanische oder australische Krimis auf dem Vormarsch.

Auch beim Thema „e-Books“ ist man hier auf der Höhe. Auch wenn der Anteil bei nur rund 5% liegt, kann man vor Ort per QR-Code jeden verfügbaren digitalen Titel kaufen und direkt auf den Reader laden.

Buchempfehlung vom Eigentümer


Und nun zum Schluß noch der versprochene Autorentipp von Heinz Eisenblätter: „Der britisch-australische Krimiautor Arthur Upfield erlebt gerade seine mittlerweile dritte Renaissance. Seine Bücher waren in den 50er Jahren sehr erfolgreich. Das wiederholte sich in den 80ern und 90ern. Und nun ist es wieder soweit“ Für mehr Infos: Auf in die Berger Straße 168.

Ich verlasse die Buchhandlung natürlich nicht ohne Buch unter dem Arm.
In meinem Fall ist es der Titel „In 80 Zügen um die Welt“ von Monisha Rajesh. Jetzt einen Kaffee!

Naumann und Eisenblätter, Berger Straße 168 Frankfurt Bornheim

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